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Dissertation
Stellen Sie sich vor, sie haben heute mündliche Prüfung. Sie werden in den Prüfungsraum geführt, in dem fünf Prüfer sitzen. Sie werden den Prüfern vorgestellt, es wird ihnen Ihr Platz angeboten. Der Vorsitzende der Prüfungskommission erteilt dem ersten Prüfer das Wort. Der schildert eine bestimmte Sachlage und stellt Ihnen hierzu eine erste Frage. Stellen Sie sich weiter vor, in diesem Moment würde die Prüfung unterbrochen, Sie würden aus dem Raum geschickt und die Prüfer um ihre Meinung gebeten: Sicher könnte jeder Prüfer von seinem ersten Eindruck berichten. Merken Sie was? Sie haben nämlich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts geantwortet! Neugierig geworden? Die komplette Arbeit steht unten auf dieser Seite zum Download bereit. Das Promotionsverfahren Wider Erwarten hat mich die Universität des Saarlandes trotz der harschen Kritik an der Prüfung (an der die Professoren maßgeblich beteiligt sind) am 17. Juni 1999 promoviert. Zu Dank verpflichtet bin ich meinem Doktorvater, Herrn Professor Dr. Dr. Martinek, der sich nicht nur als souverän genug erwiesen hat, die Kritik am eigenen Berufsstand zu fördern, sondern auch meine Arbeit binnen zwei Monaten begutachtet hat, Ergebnis: 17 Punkte = magna cum laude = sehr gut. Mein Zweitgutachter, Herr Professor Dr. Grupp, vermochte sich dem nicht anzuschließen. Er kam nach acht Monaten Begutachtungszeit zum Ergebnis: 11 Punkte = rite = genügend. Durch die große Differenz (mehr als 5 Punkte) wurde eine Drittbegutachtung notwendig. Die nahm Herr Professor Dr. Jung vor, und der kam -- diplomatisch -- zu dem Ergebnis: 14 Punkte = cum laude = gut. Ich bedanke mich für die wunderbare praktische Bestätigung meiner These, dass Prüfungen Glückssache sind; sie krönt meine Arbeit. Denn wir sehen deutlich, dass das Ergebnis von der -- zufälligen -- Reihenfolge der Prüfer abhängt:
Die Juristenprüfung zwischen Anspruch und Realität im Volltext zum Download
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